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Isenfluh, der Balkon der Jungfrauregion

Isenfluh mit seinem Weiler Sulwald ist eines meiner bevorzugten Wandergebiete.  Es ist noch eine Perle abseits der grossen Touristenströme. Die Region ist ein wunderschönes Wandergebiet, sowohl im Sommer zum Wandern, wie auch im Winter für Schi.- und Schneeschuhtouren. In diesem Dorf ist noch vieles anders als in den grossen Touristenorten. Es beginnt bereits bei den Autoparkplätzen. Es hat in der Nähe der Luftseilbahn einen öffentlichen Parkplatz mit Parkuhr und einen Privaten. Beim Privaten muss man die Parkgebühr einfach unkompliziert in den Briefkasten des Besitzers werfen. Sind diese Plätze besetzt hat es übrigens auf der anderen Dorfseite noch einen weiteren Parkplatz. Ein besonderes Erlebnis ist für mich jedes mal auch die Fahrt mit der Luftseilbahn. Sie ist übrigens zu jeder Saison immer ab 07:00 in Betrieb. (ausser bei Revisionen), da sie die Zubringerbahn für die Bewohner von Sulwald ist. Die Kapazität ist: "8 Personen, oder 1 Kuh". Auch fährt sie nicht streng nach Fahrplan sondern wenn es Gäste hat, auch mal Zwischendurch. Diese positive Erfahrung habe ich auch schon gemacht. Mit dieser Bahn überwindet man rasch die ersten 450 Höhenmeter hinauf zum Weiler Sulwald. Dies ist der Ausgangspunkt für diverse Aktivitäten. Es gibt einen Kraftortweg mit diversen Haltepunkten, oder man kann von hier im Sommer mit dem Monstertrotti und im Winter mit dem Schlitten eine Fahrt  hinunter nach Isenfluh unternehmen. Ich selber bevorzuge es in Richtung Sulssewli zu wandern. 



Isenfluh / Sulwald

Mönch_Isenfluh-Suhlwald Jungfrau
Bauernhaus in Sulwald mit Blick auf das Jungfraumassiv

Das Dorf Isenfluh liegt im vorderen Lauterbrunnental auf einer Terrasse mit einem einzigartigen Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau. Isenfluh liegt auf nicht ganz 1100 Meter über Meer. 450 Höhenmeter oberhalb liegt der Weiler Sulwald, der durch eine 1975 gebaute Luftseilbahn erschlossen wird. Erstmals erwähnt wurde Isenfluh im Jahre 1319 als "Ysenfluo". Es wird vermutet das Sulwald zuerst besiedelt wurde und zwar von Leuten aus dem Lötschental. Das merkt man immer noch am nicht gleichen Dialekt der anderen Taldörfer. Lange gehörte das Dorf dem Kloster Interlaken und wurde nach der Reformation von der Landvogtei Interlaken verwaltet. Seit 1973 gehört es zur Gemeinde Lauterbrunnen.
Bis zum Jahr 1905 war die einzige Verbindung zum Dorf ein steiler Weg nach Gündlischwand, der immer noch als Wanderweg benutzt wird. Danach existierte ein Fussweg nach Lauterbrunnen und ab 1962 führte eine Strasse nach Isenfluh.


Doch bereits im Jahre 1987 wurde die Strasse durch einen Hangrutsch zerstört. Als Übergangslösung gab es eine provisorische Luftseilbahn. Seit dem Jahr 1992 kann man Isenfluh dank eines 1200 Meter langen Kehrtunnels wieder mit Fahrzeugen erreichen. 

 


Wandern im Angesicht der Lobhörner

Bereits nach kurzer Zeit und nur wenigen Höhenmetern erreicht man das erste Highlight, die Alp Chüebodmi. Sie ist ein Kraftort und unbeschreiblich schön mit ihren alten Alphütten, Bäumen, Felsen und vor allem der Aussicht. Obschon der Weg nicht weit bis zu diesem Ort ist, lohnt es sich auf jeden Fall hier eine erste Pause zu machen und diesen Ort zu geniessen.

Nun steigt der Weg steil an bis wir zum Sulsbach kommen, dem wir einige hundert Meter bis zur Alp Suls folgen. Auf dieser Alp wird gibt es eine Alpkäserei. Es wird vor allem Berner Alpkäse hergestellt, der hier direkt beim Bauer gekauft werden kann, was ich sehr empfehlen kann. Die Seilbahn die sich hier befindet ist nur im Hochsommer in Betrieb. Und das nur, um die Milch der Kühe, die sich für kurze Zeit auf der obersten Alp befinden, zur Käserei zu transportieren. Hier bei dieser Alp trennen sich die Wege. Entweder geht man in Richtung Lobhörner, zur Lobhornhütte oder zum Sulsseewli. 

Chüebodmi Isenfluh Suhlwald Jungfrauregion Lauterbrunnental
Alp Chüebodmi


Sulssewli Isenfluh Sulssee Sulssewli Suhlwald
Sulssewli

Die Sulsseewli

Das Sulsseewli liegt in einer Mulde und ist ein sogenannter Karsee. Er wurde während der Eiszeit vom Gletscher gebildet. Das besondere am Sulsseewli ist, dass er keinen oberirdischen Abfluss hat. Das Wasser tritt an verschiedenen Stellen wieder zum Vorschein. Zum Beispiel in der Nähe von Saxeten oberhalb Wilderswil, oder auch beim Sulswasserfall oberhalb von Isenfluh. Im Hochsommer kann er auch für eine Abkühlung als Badesee benutzt werden. 270 Höhenmeter weiter oben gibt es auf einer kleinen Geländeterasse noch einen weiteren See. Das obere Sulsseewli und einige Tümpel. Das obere Sulsseewli ist nicht so gross wie der untere See und hat einen Abfluss. Nämlich den Sulsbach.  Zum oberen Sulsseewli führt ab dem Schärlihubel kein Weg. Ein Besuch lohnt sich jedoch trotzdem. Obschon es ein Abenteuer sein kann, denn es hat viele sehr neugierige junge Kühe dort oben. 



Wenn man am  Sulssewli vorbei Richtung Saxeten wandert, kommt man kommt man zur Chüematte. Die Aussicht hier ist beeindruckend. Man blickt in das Lütschental, zur Schynige Platte, sieht den Brienzersee und den Harder.- und Brienzergrat.
Ja, fast hätte ich es vergessen. Ein weiteres Highlight dieser Gegend sind die Lobhörner. Sie sind recht untypisch für das Berner Oberland. Erinnern sie doch mehr an die Dolomiten als die Berner Alpen. Auch sind sie gut versteckt, denn man sieht sie nur von der Alp Suls und der Lobhornhütte aus.  

Lobhorn Isenfluh Sulwald Lauterbrunnental Interlaken
Lobhörner

Sie sind aus Hochgebirgskalk und stehen auf Kreide. Über Tausende von Jahren hat das Wetter diese 2 Berge geformt.  Von der Chüematte kann man die Lobhörner über eine schöne Gratwanderung, die Höji Sulegg erreichen und von dort über das Soustal zurück nach Isenfluh gelangen. 

Ich jedenfalls ging an diesem Tag nach einem kleinen Abstecher zum Bällehöchst, einem weiteren Aussichtspunkt zurück zur Lobhornhütte. Ein Besuch dieser SAC Hütte ist fast Pflicht. Die Lage mit der Sicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau ist sensationell. Und für mich das wichtigste, es herrscht dort eine sehr gute Gastfreundschaft, gibt guten Kuchen und etwas zu trinken. Die Hütte ist in einer Stunde von Sulwald zu erreichen und ist Ausgangspunkt für längere und auch kürzere Wanderungen und Klettertouren. Sie ist bis im Oktober täglich bewartet. Im Winter ist sie über den offiziellen Schneeschuhtrail erreichbar und an den Wochenenden offen. 

 



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