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Der Affenfelsen und das versteinerte Schloss

Naturerlebnisse im Doubstal

Der Schweizer Jura hat viele Facetten. Diesmal war ich wieder mal im Doubstal und zwar bei Goumois. Goumois ist vor allem bekannt als Grenzort, wegen dem Restaurant "Les Theusseret" das etwas Flussabwärts liegt und wegen seiner Lage direkt am Fluss mit der schönen Terasse und seiner Forellen jederzeit empfohlen werden kann. Uns führte der Weg diesmal jedoch in eine andere Richtung. Wir wollten auf einer unbekannten Route wieder auf die Hochebene der Freiberge gelangen. Um diese Wanderung zu machen, ist es das einfachste, von Saignelegier oder Les Pommerets mit dem Postauto nach Goumois zu gelangen. Ich selber wandere wenn möglich immer Bergauf und fahre in die andere Richtung. 


Goumois Affenfelsen Doubs Jura
Goumois am Ufer des Doubs

Goumois das zweigeteilte Dorf

Goumois ist ein kleines Dorf tief unten im Tal am Ufer des Doubs. Eigentlich sind es 2 Dörfer die durch den Doubs respektive die Schweiz - Französische Grenze getrennt sind. Obwohl die Dörfer seit dem Wiener Kongress im Jahre 1815 durch die Grenze getrennt sind, teilen sie sich seit jeher die Infrastruktur. So befindet sich die Kirche auf der Französischen Seite und die Kinder gehen in die Schweiz zur Schule. Das Schweizerische Goumois  gehört seit dem 1. Januar 2008 politisch zur Gemeinde Saignelegier. Im Jahre 1850 zählte das Dorf 262 Einwohner. Ende 2007 nur noch 83, so das es eine der kleinsten Gemeinden das Kantons Jura war. Zu Goumois gehören der Longue Roche (Affenfelsen), das Tal des Voutenaivre Bachs und auch das Château de Cungy von dem dieser Beitrag handelt. 



Auf den Longue Roche oder Affenfelsen wie er im Volksmund genannt wird, führt ein Weg und die Aussicht von dort oben ist herrlich. Wir jedoch lassen ihn recht liegen und geniessen für eine kurze Weile den den an dieser Stelle gemächlich dahin fliessenden Doubs. Schon bald jedoch führt uns der Weg in ein kleines Tal hinein, an dessen Ende uns der erste Höhepunkt erwartete. 

Es ist der Bief de Voutanaivre ein Felsenkessel mitten im Wald mit einem kleinen Wasserfall. Er führte an diesem Tag leider nicht viel Wasser. Das war jedoch nicht weiter schlimm, denn der Kessel ist auch so sehr eindrücklich. Ausser dem Zwitschern der Vögel und dem Rauschen des Wassers herrschte absolute Stille. Die Temperatur ist auch bei der grössten Sommerhitze hier immer angenehm kühl. Und schon bald ging es weiter. Stetig den Berg hinauf. Manchmal sehr steil, und dann wieder wie gemacht für eine Erholung fast flach. An einigen Bauernhäusern vorbei wanderten wir auf dem Château Cugny entgegen. Ja, wer hier ein Schloss, oder auch nur eine Ruine von einem Schloss erwartet, der irrt sich. Das Chateau de Cugny ist ein kleiner Berg. Sein kommt von einer Felsformation.

Bief de Voutanaive Schlucht Felsenkessel Wasserfall Goumois Jura
Bief de Voutanaive

Diese Felsen sehen aus wie Türme und Häuser. In vielen tausend Jahren hat die Natur diese unbekannte Schönheit geformt. 

Schloss Jura Goumois Felsen
Auf dem Château de Cugny

Vom Château de Cugny hat man eine schöne Sicht hinunter ins Tal und den Französischen Jura. Für uns war es der ideale Platz für die Mittagsrast. Um uns hatte es eine Pflanzenpracht mit Wald.- und Wiesenblumen und seltenen Orchideen.  Ein Grossteil des Aufstiegs ist hier bereits überwunden. So führte uns der schmale Pfad weiter durch einen wunderschönen Wald auf einen Grat und anschliessend über eine Fahrstrasse nach Les Pommerats.  In diesem Dorf scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Da bellt ein Hund, dort schaut uns eine Katze zu. Auf einer Weide frisst eine Pferdemutter frisches Gras und in der Nähe spielt ihr Fohlen. Ein Bauer fährt mit seinem Traktor und Heu vorbei. Menschen sind an diesem Nachmittag keine zu sehen. Auch die Dorfwirtschaft hat für immer geschlossen. 


So wandern wir das letzte Stück über einen Hügel, durch Wald und die typischen Wytweiden des Juras auf denen Kühe und Pferde weiden nach Saignelegier. Dieses letzte Teilstück war ein grosser Kontrast zu dem vorhergehenden Teil der Wanderung. Die Landschaft hat sich praktisch von einem Meter auf den anderen total verändert. Vorher ein tiefes Tal mit einem Fluss, Felsen, Wildbäche, etc. Und jetzt eine Hügelige Landschaft mit den Waldweiden. Da wir noch genügend Zeit hatten fuhren wir wieder zurück ins Tal, um dem Restaurant Les Theusseret am Ufer des Doubs noch einen Besuch abzustatten. 


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